18. Mai 2016

18. Mai 2016

Wie kann man die mystische Erfahrung definieren? Durch Gebet, Meditation und Kontemplation bemüht sich der Mystiker, den göttlichen Geist einzufangen und ihn in seiner Seele zurückzuhalten. Dieses Einfangen offenbart sich in ihm als Erleuchtung, Verzückung, Ekstase. Leider dauern solche hohen Zustände nicht an und er fällt sehr schnell wieder auf seine gewöhnliche Bewusstseinsebene zurück. Um sie wieder zu finden, muss er sich ständig neu bemühen.

Allein jene Wesen, denen es gelungen ist, in sich ein passendes Auffangbecken herzustellen, können den göttlichen Geist zurückhalten. Dieses Auffangbecken wurde in der esoterischen Tradition Gralskelch genannt. Die Alchimisten, die eine andere Sprache verwenden, sprechen davon, das »Flüchtige festzuhalten«. Aber um das Flüchtige – den kosmischen Geist – festzuhalten, muss man es kondensieren, es materialisieren, und dies ist nur möglich, wenn man gleichzeitig am umgekehrten Prozess arbeitet, was bedeutet, das »Feste« – den physischen Körper – zu »verflüchtigen«. Wir müssen unsere Anstrengungen also auch auf die Materie des physischen Körpers konzentrieren, um sie zu reinigen und zu erhellen. Denn der Geist akzeptiert nur, in einem Körper zu wohnen, der mit Ihm in Einklang schwingt.

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Omraam Mikhael Aivanhov

Philosoph und Pädagoge bulgarischer Herkunft. Lebte ab 1937 in Frankreich. Im Mittelpunkt seines Werkes steht der Mensch und sein Streben nach Vollkommenheit. Er behandelt diese wichtige Frage in beeindruckender Vielfalt und auf einfache, verständliche Weise. Bei jedem Thema, das er aufgreift, geht es um den praktischen Nutzen, den man daraus ziehen kann, damit man sich selber besser verstehen und ein sinnvolleres Leben führen kann.

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