16. Juni 2017
Unter dem Vorwand der Unabhängigkeit und der Freiheit weigern sich viele Menschen, am kollektiven Leben teilzunehmen. Im Gegenteil, diese Leute wissen nicht, wie sehr sie sich dadurch begrenzen. Sie bewegen sich wie Kinder in dem kleinen Kreis ihrer Gefühle, ihrer Wünsche, ihrer Begierden. Wie armselig und beklagenswert! Dieser Zustand der Begrenzung ist normal für ein Kind, aber er ist es nicht für den Erwachsenen.
Der Erwachsene muss sich fähig zeigen, an andere Menschen zu denken: zuerst natürlich an die Familie, aber auch an die Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen und Mitbürger. Und sogar das ist noch begrenzt. Der Kreis muss sich immer mehr erweitern auf die Heimat, das Volk, die ganze Menschheit und noch weiter: die Unermesslichkeit, die Unendlichkeit, das Universum. Man findet selten Menschen, die jenseits aller Begrenzungen angekommen sind, deren Wünsche, Gedanken und Interessen die gemeinschaftliche, allumfassende Seite des Lebens anstreben. Aber man sollte sich anstrengen, gerade in diese Richtung zu arbeiten.